Mit dem Cyprus Sunshine Cup ist Zypern seit zwanzig Jahren der erste Austragungsort der beginnenden Cross-Country-Saison. Jede Menge Spitzenathleten kamen für das viertägige Etappenrennen "Afxtentia" zusammen - darunter auch unsere fünf Damen des GHOST Factory Racing Teams. Auf dem Programm standen 15 km Zeitfahren, gefolgt von zwei PointToPoint Rennen und einem abschließenden XCO Rennen auf einem spektakulären Kurs.
Für Neuzugang Marika Tovo war es nicht nur das erste Rennen im GHOST-Bikes Trikot, sondern ihr erstes Etappenrennen überhaupt. Die italienische U23 Meisterin überzeugte vor allem auf der zweiten und dritten Etappe, ehe sie am letzten Tag der ungewohnten Belastung etwas Tribut zollen musste:
„Für mich war das alles neu, egal ob Verpflegung oder die Einteilung der einzelnen Etappen oder des ganzen Rennens. Am letzten Tag ging mir dann einfach die Energie aus. Ich wollte das Rennen aber vor allem als Test der Abläufe im Team und als Training nutzen. Das hat beides super geklappt. Ich freue mich besonders für die anderen Mädels, die alle eine sensationelle Leistung gezeigt haben. Ich freue mich jetzt noch mehr auf die Saison mit dem Team!“
Barbara Benko wählte für die neue Saison eine andere Vorbereitung als in den Vorjahren: „Durch den späten Start der Weltcups habe ich dieses Jahr die Cyclo-Cross-Saison ausgelassen, der Fokus liegt einfach später im Jahr. Ich bin hier hergekommen und habe nichts erwartet und mir auch kein konkretes Ziel als Ergebnis gesetzt.“ Die ungarische Meisterin beendete das Rennen auf Gesamtrang acht und war damit zum aktuellen Zeitpunkt der Saison auch voll und ganz zufrieden.
Unmittelbar vor ihr, auf Gesamtrang sieben, lag ihre Teamkollegin Anne Terpstra. Die Holländerin ging mit gewissen Erwartungen an das Rennen heran, hatte dann aber auf der dritten Etappe Materialpech: „Ich habe vor allem versucht, das Rennen besser einzuteilen als im Vorjahr. Auf der dritten Etappe habe ich leider viel Zeit verloren, bis ich in der Technikzone angekommen war. Danach war ich dann alleine bis ins Ziel unterwegs. Alles in allem scheint die Form aber gut zu sein, ich habe aber auch meine Schwächen aufgezeigt bekommen, an denen ich bis Mai noch arbeiten muss!“
Am Ende überraschte Lisa Pasteiner
Für eine positive Überraschung – vor allem für sich selbst – sorgte unsere Österreicherin Lisa Pasteiner. Sie kam sowohl bei der ersten also auch dritten Etappe als Dritte ins Ziel. Die anderen Etappen beendete sie jeweils als Vierte. Damit lag sie auch in der Gesamtwertung auf dem vierten Rang: „Ich weiß eigentlich gar nicht genau was ich sagen soll, am ersten Tag war die Überraschung nicht ganz so groß, wie am zweiten oder dritten Tag. Dass es selbst am letzten Tag noch so gut geht war dann wirklich der Hammer. Ich habe über den Winter schon ein paar Dinge umgestellt, aber dass es jetzt so gut geht, hätte ich auch nicht erwartet. Ich werde jetzt auf jeden Fall versuchen darauf aufzubauen, um in einer ähnlichen Verfassung die Weltcup-Saison zu beginnen!“
Sina Frei war auf der zweiten und dritten Etappe viel mit Lisa unterwegs. Nach zwei Renntagen trennten die beiden in der Gesamtwertung nur zwei Sekunden. Und auch den dritten Tag beendeten die Teamkolleginnen zeitgleich auf Rang drei und vier. Das XCO-Rennen am letzten Tag brachte dann die Entscheidung in der Gesamtwertung: Sina startete beherzt ins Rennen, forderte die Konkurrentinnen heraus.
„Ich bin eigentlich ohne Erwartungen hier hergekommen, im Vorjahr war das noch mein erstes Etappenrennen überhaupt. Jetzt wieder in den Rennmodus zu finden und gegen die ganz großen unseres Sports zu fahren ist schon sehr cool. Anna van der Breggen hatte ich zuletzt bei der Straßenweltmeisterschaft gesehen. Da hat sie zwar im Rennen noch mit mir gesprochen, aber ich hatte keine Luft mehr zum Antworten.“
In der letzten Runde konnte Sina sich von der Holländerin absetzen und mit dem zweiten Rang am letzten Tag den dritten Gesamtrang nach Hause bringen.
Das GHOST Factory Racing Team bleibt noch einige Tage auf Zypern und wird größtenteils auch das Finale des Cyprus Sunshine Cups am kommenden Wochenende bestreiten, ehe es zurück auf das Festland für die weitere Saisonvorbereitung geht.