Mehr Straße gibt es nicht
Fast im Schritttempo manövriert Heino das Boot an kleinen Eisbergen vorbei, über Platten von gefrorenem Seewasser, die immer wieder unter lautem Knacken und Knarzen unter dem Rumpf des Bootes zerbrechen. „Wenn wir Glück haben, können wir noch ein bis zwei Wochen aufs Meer raus fahren. Danach ist erstmal Schluss bis ins Frühjahr. Das ist die Zeit, wenn es hier oben wirklich einsam wird.“ Wenn man nicht mehr zu den Eisbergen fahren kann, bleiben auch die letzten Touristen aus und man kann sich kaum noch bewegen. Die längste Entfernung, die man hier oben mit dem Auto fahren kann, sind fünf Kilometer.
Bei den Eisbergen angekommen, erklärt uns Heino, dass dieses Fjord die meisten und größten Eisberge der Welt produziert. Die schwere Eisdecke des Inlandeises, die an manchen Stellen über 3000 m dick ist, manövriert mit einem unvorstellbar hohen Druck die Eismassen raus ins Fjord, wo sie dann abbrechen und ins Meer stürzen. Von hier aus gehen sie auf die Reise in den Atlantik. Für uns geht es von hier aus weiter in den Süden von Grönland, nach Nuuk und wieder zurück nach Kangerlussuaq, um uns dann von dort mit dem Rad auf den Weg Richtung Sisimiut zu machen, dem inoffiziellen Outdoor-Zentrums Grönlands.