Das Island, von dem alle reden?
Da die Tage auf der Fähre lang und eintönig sind, dafür aber die Happy Hour an der Bar umso beliebter, kommen wir dort mit vielen Reisenden in Kontakt, die schon des Öfteren auf der Insel unterwegs waren. Hier werden wir das erste Mal „gewarnt“: Das Island von heute ist einfach nicht mehr das wie vor fünf Jahren.
„Über-Tourismus“ fällt immer wieder und so haben wir eigentlich schon vor der Ankunft in Island etwas gemischte Gefühle, wenn da nicht auch immer diese Insider-Tipps wären. „Wenn du hier bist, dann musst du auf alle Fälle auch dort hin. Das kennt keiner.“
Und genau wie auf der Fähre beschrieben, ergeht es uns die ersten Tage. Während wir auf der unteren Ringstraße Richtung Westen fahren, werden wir fast bei jeder Sehenswürdigkeit von Busreisenden aus dem Bild verdrängt. An jeder Seitenstraße steht ein „Durchfahrt verboten“ und an jedem Parkplatz ein „Campen verboten“-Schild.
War das hier wirklich das Island, von dem alle reden? Die große Freiheit und die atemberaubende Natur? Wollen wir es mal nicht hoffen. Aber wenn der Süden so voller Touristen auf der Jagd nach dem nächsten Selfie ist, wo finden wir denn dann das Island, von dem uns die Leute auf der Fähre berichtet hatten?