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Weltenbummler und Abenteurer Tobias Woggon machte sich mit Greta Weithaler in Richtung Island auf, um die sagenhaften Landschaften dieses Landes mit dem Bike zu erkunden. Allerdings stranden sie nicht im Natur- sondern im Instagram-Touristen-Paradies. Gibt es das unberührte Land zwischen Feuer und Eis eigentlich noch? Ein Reisebericht aus dem fernen Norden.

Ein Sommer in Island

 

Island und der Midsommar. Da Island ganz dicht am Polarkreis liegt, geht im Sommer die Sonne nie wirklich unter. Nur ganz kurz verschwindet die Sonne hinter dem Horizont und zaubert so einen tollen Himmel. Der menschliche Körper ist während dieser Zeit etwas „verwirrt“ und manchmal fällt es schwer zu schlafen. Dafür hat man aber erstaunlicherweise viel mehr Energie.

 

 

 

 

 

 

Das Land zwischen Feuer und Eis!

Ein wahnsinniger Slogan und auch wirklich eine gute Beschreibung des Islands von vor 5 Jahren.

Sollte man sich heute einen anderen Slogan ausdenken, wäre es wahrscheinlich „Iceland - Welcome to Instagram“. Ungefähr so fühlt es sich an, wenn man an der Südküste von Island unterwegs ist. Kaum ein Wasserfall, vor dem ein Hobby-Outdoorer mit roter oder gelber Jacke seine Follower-Zahlen in die Höhe getrieben hat. Selbst der kleinste See oder Berg wird für die Selbstvermarktung so drapiert, als ob man für Tage ins Hinterland gewandert wäre, obwohl der Mietwagen nur 50 Meter vom Fotografen entfernt steht.

Der erste Eindruck

Das ist mein erster Eindruck, als wir Island von Ost nach West entlang der Südküste durchqueren. Wir starten in Deutschland mit unserem Geländewagen und Dachzelt, fahren in Norddänemark auf die Fähre, um über die Färöer durchs Nordmeer nach Island zu kommen. Mit uns auf der Fähre sind Outdoor-Begeisterte verschiedenster Interessen, von Fischern über Fotografen bis hin zum Skifahrer. Alle haben sie Fahrzeuge dabei, die vor deutschen Eisdielen sicher den ein oder anderen „Oh“ und „Ah“-Moment erzeugen würden. Eine Flotte an Fahrzeugen, die meinen Wagen eher mickrig dastehen lassen.

Inselstaat im Nordwesten Europas

 

 

 

Hauptstadt: Reykjavik

Fläche: 103.125 km2

Einwohnerzahl: 356.991 (Stand Jan. 2019)

Am dünnsten besiedeltes Land Europas

Währungs: Isländische Krone (ISK)

Geprägt durch Vulkane, Geysire, Thermalquellen und Lavafelder

https://de.visiticeland.com/

 

 

 

Das Island, von dem alle reden?

Da die Tage auf der Fähre lang und eintönig sind, dafür aber die Happy Hour an der Bar umso beliebter, kommen wir dort mit vielen Reisenden in Kontakt, die schon des Öfteren auf der Insel unterwegs waren. Hier werden wir das erste Mal „gewarnt“: Das Island von heute ist einfach nicht mehr das wie vor fünf Jahren.

„Über-Tourismus“ fällt immer wieder und so haben wir eigentlich schon vor der Ankunft in Island etwas gemischte Gefühle, wenn da nicht auch immer diese Insider-Tipps wären. „Wenn du hier bist, dann musst du auf alle Fälle auch dort hin. Das kennt keiner.“

Und genau wie auf der Fähre beschrieben, ergeht es uns die ersten Tage. Während wir auf der unteren Ringstraße Richtung Westen fahren, werden wir fast bei jeder Sehenswürdigkeit von Busreisenden aus dem Bild verdrängt. An jeder Seitenstraße steht ein „Durchfahrt verboten“ und an jedem Parkplatz ein „Campen verboten“-Schild.

War das hier wirklich das Island, von dem alle reden? Die große Freiheit und die atemberaubende Natur? Wollen wir es mal nicht hoffen. Aber wenn der Süden so voller Touristen auf der Jagd nach dem nächsten Selfie ist, wo finden wir denn dann das Island, von dem uns die Leute auf der Fähre berichtet hatten?

Island Tipps vom Insider

In Reykjavik angekommen treffen wir uns mit Magne von Icebike Adventure, einer Guiding Company, die wir schon aus Deutschland kontaktiert hatten. Magne ist eigentlich Grafik Designer und hat lange Jahre an wichtigen Projekten für internationale Kunden gearbeitet und dann irgendwann festgestellt, dass er nur noch in den Computer starrt und kaum noch aus dem Fenster. Also kündigte er seinen Job und baute eine Guiding Company auf, die Biker durch Island führt und die schönsten Trails und tollsten Landschaften zeigt.

Als wir mit ihm bei einem Abendessen in Reykjavik zusammen sitzen, fragen wir ihn, wo denn genau das Island ist, das wir suchen. Und seine Antwort war so simpel wie einfach: Das was ihr sucht, beginnt im Hochland direkt hinter der ersten Flussdurchfahrt. Dort, wo die Touristen mit ihren Mietwagen nicht hinkommen und auch die großen Busse keine Chance mehr haben. Dort gibt es das noch, das raue und einsame Island.

Welcome to the Highlands - Biken in Island

Also machen wir uns am nächsten Tag auf in Richtung Landmannalaugur, eine Hochebene inmitten der verrücktesten und buntesten Stein- und Erd-Formationen. Magne hat Recht: Dort, wo die asphaltierte Straße aufhört und es auf Schotterwegen weiter ins Herz von Island geht, sieht man auf einmal keine Verbotsschilder mehr, es gibt keine Selfie-Sticks und keine Touristenströme. Ja, mit diesem Island kann ich mich anfreunden.

Nach einer langen Fahrt über Schotterstraßen, durch Flüsse und über Minipässe, wo sich die Landschaft von grau in grün, dann in schwarz und zurück ins grün färbt, kommen wir in Landmannalaugur an. Am Ende eines riesigen Tals aus Schmelzwasser-Flüssen befindet sich der Campingplatz, auf dem sich schon viel kleine bunte Zelte tummeln.

Pässe, Gletscher, Hot Springs

Von hier aus startet der bekannte Laugavegur, der Fernwanderweg, der die Wanderer an drei Tagen über hohe Bergpässe und tiefe Gletschergräben bis hin zum Skorarfoss an der Südküste Islands führt. Da das ganze Land nur so vor geothermischer Aktivitäten strotzt und es überall aus dem Boden dampft, gibt es immer wieder Hot Springs, in denen warmes Wasser aus dem Erdinneren an die Oberfläche kommt und ein Natur-Schwimmbecken erhitzt. Nach dem langen Tag im Auto und dem Geschüttel und Gerüttel auf den Wegen, nutzen wir die Chance, uns in dem warmen Wasser die Muskeln etwas lockern zu lassen. Am nächsten Tag steht die erste Tour mit dem Bike in die umliegenden Berge an.

Die perfekte MTB-Tour

Als wir am nächsten Tag aufwachen und aus unserem Dachzelt krabbeln, scheint uns schon die Sonne ins Gesicht. Sommer in Island heißt auch, dass es nicht wirklich dunkel wird und man nie so genau sagen kann, wieviel Uhr es gerade ist. Nach einem ausgedehnten Frühstück schnappen wir uns die Räder und machen uns auf den Weg zum ersten Trail.

Durch eine grobe Vulkanlandschaft mit riesigen Lavablöcken, die überall herum liegen, schlängelt sich der Trail immer leicht ansteigend in Richtung einer großen Dampfwolke. Die Betreiber des Campingplatzes haben uns schon am Morgen gesagt, dass hier recht selten Mountainbiker unterwegs wären und die Runde zu den blubbernden und qualmenden Quellen im Hinterland sicher perfekt für das Bike wäre.

Endlich auf den Trails in Island

Schon nach ein paar Kilometern auf dem Trail wird uns klar, dass Biken in Island kaum mit allem, was wir bis jetzt gefahren sind, zu vergleichen ist. Die Mischung aus weichem Sand und spitzen Lavasteinen am Rand bietet immer wieder Überraschungen. Nach mehreren Stunden, in denen wir unser Bike durch die atemberaubend farbenfrohe Landschaft der isländischen Highlands pedalieren und auch hin und wieder tragen, haben wir den letzten Downhill bis zurück zum Campingplatz vor uns.

Auf einem Grat schlängelt sich der Weg in unzähligen Spitzkehren durch den Lavaschotter immer weiter Richtung Talsohle, zum Teil super flowig, zum Teil aber auch eng und verblockt. Eins kann man sagen: Einfach ist das Fahren hier nicht. Zwar gibt es keine Sprünge oder anderen Hindernisse, aber die Flowigkeit des Trails birgt in Verbindung mit dem Untergrund einige Gefahren.

Tourismus - die Rettung für Island?

Zwar ist der Übertourismus auf der Insel ein Problem, am Ende ist aber auch genau dieser die Rettung für das Land und seine Landschaft. Und wenn man sich ein wenig Mühe gibt, findet man auch immer noch genau das Island, wie man es sich vorstellt. Man muss nur danach suchen und sich auf das Land einlassen.

((Alle Fotos von Philipp Ruopp.))

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